Rot – Weiß und Grün – Weiß am Freitag, 20:00 Uhr die herrschenden Farben in der Mörburghalle.
Was wäre der Handballsport in der Region ohne die Derbys zwischen Schutterwald und Hofweier. Kein anderes Handballspiel setzt so viele Emotionen frei und elektrisiert die Handballfans der Region wie die Spiele zwischen den ewigen Konkurrenten. Egal ob zu Bundesligazeiten vor über 30 Jahren oder in der Südbaden Liga wie derzeit. Wenn dann noch der Tabellendritte den Spitzenreiter empfängt, wie es am Freitag der Fall ist, dann spitzt sich die Brisanz noch einmal zu.
Sowohl in Schutterwald als auch in Hofweier wurden die Mannschaften vor dieser Saison weiter verstärkt. Bis zur Verletzung von Felix Zipf hat sich das für den TUS auch ausgezahlt. Bis dahin wurden die Spiele eindeutig dominiert. Die erforderliche Konsolidierung im Team, nach dem Ausfall des absoluten Leistungsträgers, hat dann allerdings die Position an der Spitze gekostet. Die dadurch entstandene Unsicherheit scheint mit dem Erfolg über die Oberliga Reserve der SG Köndringen/Teningen erstmal abgeschlossen.
Auch beim HGW heißt es seit Saisonbeginn auf absolute Leistungsträger zu verzichten. Timo Spraul, Robin Dittrich und jetzt auch Stefan See und der junge Marcel Blasius, Spitzenakteure und Hoffnungsträger die aufgrund von langwierigen Verletzungen außer Gefecht sind. Trotzdem steht die Mannschaft von Michael Bohn mit nur zwei Verlustpunkten ganz oben in der Tabelle. Die Protagonisten vom Freitag kennen sich untereinander auch abseits des Handballs schon länger. Was aber dem Erfolgshunger und Siegeswillen beiderseits keinen Abbruch tut. Auf Seiten des TUS sind Christoph Baumann, Tim Heuberger oder Andreas Bachmann sowie die jungen Phillip Harter und Julian Seigel genauso motiviert, wie beim HGW Lukas Schade Steffen Stocker, Eike Neff oder Luca Barbon, um aus beiden Teams nur beispielsweise einige Spieler zu nennen. Im Frühjahr musste Hofweier nach dem Derby die Aufstiegshoffnungen endgültig begraben. Ob es am Freitag gelingt, den Spieß um zu drehen?
Jubeln wird am Schluss nur, wer am besten mit der großen und bestimmt auch lautstarken Kulisse zu Recht kommt und wer am ehesten Nerven und Adrenalin in die richtigen Bahnen lenken kann.
Trainer Michael Bohn: „Mannschaften des HGW hatten in der Vergangenheit stets Probleme in der Mörburghalle ihr Potential abzurufen. Die Erfolge in den letzten schweren Spielen haben unterstrichen, dass wir zu den Spitzenmannschaften der Südbaden Liga gehören. Das macht Mut. Deswegen sind wir auch optimistischer, und hoffen uns besser zu präsentieren als im Frühjahr.
Trotzdem sind die Gefühle gemischt. Nebosja Nikolic konnte auf Grund seiner Handverletzung vom letzten Samstag bis heute nicht trainieren, Steffen Stocker plagt sich mit Schmerzen am Meniskus. So wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden, wer beim HGW in Schutterwald letztendlich aufläuft.