HGW trotzt allen Widerständen
Deutliche Überlegenheit nach der Pause beim 25:17 (11:10) Heimerfolg.
Im Nachhinein kann man sicherlich sagen, die Szene wenige Sekunden vor der Pause, die mit der roten Karte für Nebojsa Nikolic endete, war entscheidend für den Verlauf der zweiten Hälfte. Die Emotionen, die durch die Entscheidung der Schiedsrichter aufkamen, puschten die Gastgeber im gleichen Maße wie sie die Akteure von Timo Heuberger zu lähmen schienen. Wütend peitschen die HGW Fans ihre Mannschaft nach vorne. Dieser Rückenwind machte nochmal Kräfte frei. Die Gäste konnten nicht gegenhalten. Die Fehler häuften sich, in der Abwehr ergaben sich plötzlich Lücken, die Stefan See und Luca Barbon zu nutzen wussten. Manuel Cybulski verhinderte nicht nur zwei Gegenstöße, er düpierte Philipp Grange auch noch zweimal aus dem Rückraum. Dazwischen verzweifeltes Anrennen des TUS Altenheim. Doch man schien es richtiggehend sehen zu können, wie Kräfte und damit auch die Konzentration beim Tabellenzweiten immer mehr schwanden. Folge davon, sieben Minuten ohne Treffer zwischen der 38. und 46. Minute und weitere neun Minuten zwischen der 50. und 59. Minute. Vom 15:12 bis zum 25:16 hatte die HGW Defensive, einschließlich Florian Langenbach, alles im Griff. Vor allem die Rückraumschützen Gerry Sutter und Jan Meinlschmidt wurden öfters geblockt und zu ungenauen Würfen gezwungen. Am klaren Erfolg der Hausherren gab es vor knapp 600 Zuschauern nichts mehr zu rütteln.

Dabei waren die Unsicherheiten vor der Partie groß gewesen. Stefan See mit Schmerzen an der Ferse, Michael Herzog mit einer Bauchmuskelzerrung im Training am Mittwoch, Luca Barbon erkältet. Als dann Lukas Schade während des Aufwärmens passen musste, rutschte die Zuversicht bei Michael Bohn nochmal eine Stufe nach unten. Doch sein Team konnte die ersten Minuten unbeschadet überstehen und beim 3:2 erstmals in Führung gehen. Bis zu drei Spieler mussten zwischen Abwehr und Angriff gewechselt werden, um mit den Kräften zu haushalten. Wäre man nicht bei zwei Siebenmetern, zwei Gegenstößen und zweimal von außen an Philipp Grange gescheitert, schon zur Halbzeit hätte eine Vorentscheidung fallen können. So aber blieb die Partie offen und beim Halbzeitstand von 11:10 war noch alles möglich. Die Strafe für den HGW Torwart erwies sich dann im zweiten Spielabschnitt als Bärendienst für die Gäste. Die in der Halle freigesetzten Emotionen brachten deren Nervenkostüm mehr und mehr aus dem Gleichgewicht. Am Ende drückten die acht Tore zugunsten des HGW auch den Unterschied zwischen den beiden Teams an diesem Abend aus.

Spielverlauf: 0:1, 1:1, 1:2, 3:2, 3:3,4:3, 4:4, 5:4, 5:5, 6:5, 6:6, 7:6, 7:7, 8:7, 8:8, 10:8, 10:9, 11:9, 11:10,
12:10, 12:11, 15:11, 15:12, 18:12, 18:14, 19:14, 19:15, 20:15, 20:16, 26:16, 25:17

HGW : F. Langenbach, N. Nikolic, F. Herzog 5, T. Spraul, L. Barbon 3, B. Schnak 1, D. Monschein, M. Herzog 4/3, S. See 8/1, M. Bures, S. Gieringer 1,T. Häß 1, M. Cybulski 2
Gelbe Karte (T. Spraul, M. Herzog, M. Bohn), 2-min: (T. Spraul, L. Barbon, M. Herzog, M. Bures, M. Cybulski) Disqualifikation: N. Nikolic,

TUS Altenheim: P. Grange, D. Reuter, G. Sutter 4/1, D. Teufel, M. Fels, J. Meinlschmidt 5, K.A. Höfer 1, A. Macher, P. Kugler 1/1, T. Biegert 3, O. Gieringer, A. Michael, N. Rudolf 3,
Gelbe Karte: (D. Teufel, J. Meinlschmidt, O. Gieringer,) 2-min(G. Sutter. K. A. Höfer)

Schiedsrichter: M. Schemel TUS Großweier, Sandro Ullrich SG Kappelwindeck/Steinbach